Das neue Bahnhofsmodernisierungsprogramm ist eine große Chance für Radolfzell

Nachdem der Gemeinderat auf Antrag der FGL Fraktion sämtliche Haushaltsmittel für das technisch frag­würdige 30-Millionenprojekt Seetorquerung gestrichen hat, ist nun endlich der Weg frei für einen kosten­günstigen, barrierefreien, schnell herstellbaren und attraktiven Ausbau der bestehenden Seetorquerung zu den Bahnsteigen und zum See.

Gerade richtig kommt jetzt das im Dezember 2019 zwischen der Deutsche Bahn und dem Land vereinbarte neue Bahnhofsmodernisierungsprogramm „Bahnhof der Zukunft“ in Höhe von 430 Mio.€ bis zum Jahr 2028. Das neue Bahnhofsmodernisierungsprogramm verfolgt mit den Förderschwerpunkten:

  • Barrierefreier Ausbau der Haltestellen
  • Ausbau des Stationsumfelds zu Mobilitätsdrehscheiben
  • Verbesserung der Nutzung und Aufenthaltsqualität in Bahnhofsgebäuden

einen gesamthaften Ansatz und ist damit wie maßgeschneidert für Radolfzell.

Deutlich wurde dies vor zwei Wochen bei dem Ortstermin mit dem DB Regionalverantwortlichen Michael Groh, der auf Einladung des grünen Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel stattfand.

Michael Groh stellte am Radolfzeller Bahnhof klar, dass die Bahn – aufgrund der regionalen Bedeutung des Radolfzeller Bahnknotens – ein sehr starkes Interesse an eine möglichste zügige Realisierung des barriere­freien Umbaus und der Modernisierung des Radolfzeller Bahnhofes hat. Dabei geht es neben der barriere­freien Erschließung der Bahnsteige, um eine Modernisierung des bestehenden Bahnhofsgebäudes mit leichteren Zugang, ein modernes Ambiente und eine Aufwertung des gesamten Umfeldes mit mehr Radab­stellplätze.

Michael Groh betonte auch, dass Radolfzell in der Prioritätenliste der Bahn mit der Abkehr von der Seetor­querung nicht nach hinten gerutscht ist, sondern nach wie vor höchste Priorität hat. Die Bahn wartet nur noch auf das positive Signal der Stadt, damit es losgehen kann. Aus den Erfahrungen mit der Bahn wissen wir aber, dass die Planung und Umsetzung aller baulichen Maßnahmen mehrere Jahre beanspruchen wer­den.

Die Stadt muss sich an den Kosten des Bahnhofsmodernisierungsprogramm mit lediglich ca. 20% beteiligen. In der der mittelfristigen Finanzplanung der Stadt sind hierfür nach wie vor Haushaltsmittel in Höhe von 2 Mio.€ eingestellt. Das Geld von Seiten der Stadt ist also da. Was wir jetzt brauchen ist eine zügige Entscheidung des Gemeinderates, dass wir schnell und aktiv – nach dem Abschluss des städ­tebaulichen Ideenwettbewerbs Bahnhofsquartier (vom Kapuzinerareal bis zur Lohmühlenstraße) – die Entwicklungsziele der Stadt für das Bahnhofsmodernisierungsprogramm festlegen.

Die FGL Fraktion wird daher für die Gemeinderatssitzung am 24. März einen Tagesordnungspunkt „Eck­punkte – Bahnhofsmodernisierungsprogramm“ beantragen.

Ihre FGL-Fraktion